Christiane Nüsslein-Volhard

deutsche Biologin; Nobelpreis für Medizin 1995 zus. mit E. B. Lewis und E. Wieschaus für ihre Forschungen zur genetischen Kontrolle der frühen Embryonalentwicklung; Direktorin der Abteilung Genetik am Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie 1985-2014; Mitglied zahlreicher wissensch. Gremien

* 20. Oktober 1942 Magdeburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/2022

vom 27. September 2022 (fl)

Herkunft

Christiane Nüsslein-Volhard wurde am 20. Okt. 1942 in Magdeburg als zweites von fünf Kindern geboren (sie hat drei Schwestern und einen Bruder). Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Familie 1946 Zuflucht in Frankfurt-Sachsenhausen im Hause des Großvaters, eines bekannten Internisten und Medizinprofessors. N.s Vater Rolf Volhard war Architekt, die Mutter Brigitte Haas Kindergärtnerin. Deren Mutter hatte ihre Karriere als Malerin nach der Heirat aufgegeben. Zwei Geschwister N.s wählten den Beruf ihres Vaters, der 1962 starb. Eine Schwester studierte Musik, die Jüngste wurde Kunstlehrerin.

Ausbildung

N. erfuhr eine vielseitige Förderung; v. a. die Biologie, aber auch Deutsch, Musik und Kunst waren in der Schule ihre Lieblingsfächer. An der Frankfurter Schillerschule, damals noch ein Mädchengymnasium, hielt sie bei der Abiturfeier 1962 ein Referat zur "Sprache bei Tieren". Sie studierte Biologie, Physik und Chemie in Frankfurt und wechselte 1964 zur Universität Tübingen, wo sie das neu eingerichtete ...